Historie
The story of our life.
Seit vielen Jahrzehnten trägt Rawie mit Prellböcken, Schranken und Zugangssystemen dazu bei, die Welt ein wenig sicherer zu machen. Angefangen mit einer „Fabrik für Eisenbahnbedarf“ kristallisierten sich schnell unsere Stärken und Kernkompetenzen heraus. So sind wir heute noch stolz darauf, uns seinerzeit als Pionier und mittlerweile als Weltmarktführer weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht zu haben.
Das Familienunternehmen Rawie blickt mittlerweile auf mehr als 130 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. Und diese Geschichte steckt voller spannender Geschichten.
Meilensteine
Der Klügere gibt nach.
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Der Erfindergeist des Franz Rawie
Obwohl Franz Rawie sich 1882 noch nicht auf die Herstellung von Eisenbahnbedarf spezialisiert hatte, besaß er bereits damals einen bemerkenswerten Erfindergeist. So schuf er um die Jahrhundertwende eine drehbare Kuppel aus Stahl und Glas, welche bis zum Brand und dem darauffolgenden Abriss Anfang der 30er Jahre die erste Osnabrücker Stadthalle zierte.01JAN
Die Lokomotive im Wartesaal
Dass der Unternehmenszweck sich bald darauf einer anderen Richtung zuwandte, ist vor allem der Zusammenarbeit mit den Ausbesserungswerken der Deutschen Reichsbahn zuzuschreiben. Und in dieser Zeit – man schreibt das Jahr 1901 – ist die Lokomotive im Wartesaal eine offenbar berechtigte Schreckensvorstellung, denn Unglücke aufgrund mangelhafter Gleisabschlüsse waren keine Seltenheit. So kam der Ostende-Wien-Express, ein Zuleiter des Orientexpresses, am 06. Dezember 1901 mitten in den gedeckten Tischen des Restaurants der 1. und 2. Klasse des Frankfurter Centralbahnhofs zum Stehen. Zwar kam in diesem Fall niemand zu Schaden, doch derartige Unfälle waren für Franz Rawie Anlass zum Handeln.11FEB
Pionierarbeit: Die entgegenwirkende Bremskraft
Bis zu diesem Zeitpunkt stellten einfache Sandhügel oder mit Erde gestützte Wände aus Eisenbahnschwellen häufig primitive und nahezu wirkungslose Gleisabschlüsse dar. Für Franz Rawie stand fest: Das geht besser! Er ging systematisch vor und wies nach, dass die Annahme, die Wucht auffahrender Fahrzeuge durch einen schlagartigen Widerstand auffangen zu können, ein Denkfehler war. Ein wirksames und schadloses Abbremsen des Zuges als maßgeblicher Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit auf deutschen Bahnhöfen war nur durch eine entgegenwirkende Bremskraft zu erreichen. Diese Erkenntnis hatte ein Ergebnis: Das Patent vom 11. Februar 1909 zum gleitenden Bremsprellbock.01JAN
Patent- und Talentschmiede
Dem ersten Patent folgte das nächste – über 50 sind es bis heute geworden. Und diese intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeiten hatten sogar zur Folge, dass die Deutsche Bundesbahn 1951 in einer Durchführungsverordnung festschrieb, dass sämtliche Gleisabschlüsse ihres Schienennetzes mit Bremsprellböcken von Rawie auszustatten waren – und schon bald zogen Privatbahnen und Industrie auf ihren Gleisanlagen nach und haben Rawie mit seinen spezialisierten Lösungen unter Berücksichtigung individueller Anforderungen zum Haus- und Hoflieferanten gemacht.01JAN
Uneingeschränkte Sicherheit
In der Frühzeit des Aufstiegs der Eisenbahn interessierte sich Franz Rawie zunehmend für die sichere Überquerung von Fahrgleisen. Aus den zunächst für die Bahnübergänge der Reichsbahn – später der Bundesbahn – hergestellten Schranken entwickelte Rawie moderne Industrie- und Leichtbauschranken. Diese wurden in den 60er und 70er Jahren Bestandteil einer heute umfangreichen Produktpalette aus Zutrittskontroll- und Abrechnungssystemen, deren Einsatz für private Unternehmen, für Banken, Sparkassen und Parkhausbetreiber gleichermaßen sinnvoll ist wie für Behörden und Industriebetriebe.01JAN
Eine Erfolgsgeschichte startet in die Zukunft
Unserer langen Firmengeschichte haben wir noch heute prägende Erfahrungen und Vorbilder zu verdanken. Innovative Verkehrssperrtechnik, wirkungsvolle Sonderlösungen und ein immerwährender Drang zur Perfektion eines Produktes – mit dem Wissen um eine ausgezeichnete Belegschaft, die eigene Tradition und eine zukunftsorientierte Ausrichtung geht das Unternehmen freudig seinem 140. Geburtstag entgegen.01JUN
Horizonte erweitern
Schon seit Franz Rawies Zeiten steht unser Unternehmen für Innovationsbereitschaft. Für eine ganz neue Anforderung in der Verkehrssperrtechnik entwickelte RAWIE 2016 deshalb eine Horizontalsperrschranke, die den Schrankenbaum in waagerechter Lage anhebt, um diesen über eine Schutzeinrichtung zu bewegen und anschließend in einer horizontalen Bewegung in die Fahrspur zu schwenken. Im Verkehrsbereich wird der Schrankenbaum dann wieder auf eine unkritische Höhe abgesenkt und erreicht dadurch seine End- und Einsatzposition.Familie Rawie
und die Rawie-Familie
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Die Rawies bis zum Jahr 1855
Die Familie Rawie stammte ursprünglich aus Wersen im Osnabrücker Umland und war bäuerlich geprägt. Im 18. Jahrhundert übte sie über 100 Jahre lang das Amt der städtischen Türmer auf der Haster Mühle aus, bevor Bernhard Anton Rawie nebenberuflich Feilenhauer wurde. Als sein Sohn Johann Daniel Rawie 1825 eine Eintragung in die Schmiedemeister-Gilde der Stadt Osnabrück erlangte und Rudolf Bernhard Rawie (1829-1900) 1855 einen Schlossereibetrieb an der Großen Gildewart eröffnete, war jedoch der Einstieg der Familie in die Metallbranche besiegelt.01JAN
Die Zeit bis zur Jahrhundertwende
Nach seiner Ausbildung an der TU Dresden gestaltete der erst 23-jährige Franz Rawie (1859-1929) 1882 die „Fabrik für Eisenwaren“ an der Süsterstraße zur „Fabrik für Eisenbahnbedarf“ um und verschaffte unserem Unternehmen nicht nur das Gründungsjahr 1882 in unserem Logo, sondern auch einen Namen. Apropos Namen: Von Anfang an firmierte er unter A. Rawie nach seiner Mutter Auguste. Franz Rawie war es auch, der den Betrieb um die Jahrhundertwende in den Stadtteil Schinkel verlegte.01JAN
Aufbau des Unternehmens während der Zeit der Weltkriege
Den Beginn des Siegeszuges seiner Erfindungen und seines Unternehmens erlebte Franz Rawie trotz der schweren Jahre des Ersten Weltkrieges und dessen wirtschaftlichen Nachwirkungen vor seinem Tod im Jahr 1929 noch. Mit dem Zweiten Weltkrieg folgte jedoch die fast 70-prozentige Zerstörung seines Lebenswerkes durch vier der insgesamt 79 Luftangriffe auf Osnabrück. Und noch weitaus schlimmer als der immense materielle Schaden wog der Verlust des einzigen Sohnes und Namensträgers Jost-Albrecht Rawie, der 1943 als Soldat bei Kursk gefallen war.01JAN
Nachkriegszeit und Generationswechsel
Der Fortbestand des Betriebes nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schien fraglich. Doch wie so oft stand unsere Familie zusammen. Frau Martha Rawie (später Steeger-Rawie), geb. Wilisch, ihr Bruder Dr. Erhart Wilisch, Franz Rawies Neffe Berthold Lotze und schließlich auch Franz Rawies Tochter Traute Fründ, geb. Rawie, führten das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft. Voller Stolz konnte Dr. Erhart Wilisch im Juni 1962 das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um die Entwicklung des Verkehrswesens in Empfang nehmen, die im eigentlichen Sinne Erfolge des gesamten Unternehmens waren.01JAN
Wachstum an neuem Standort
Im Jahre 1979 verlegte unser Unternehmen seinen Sitz an den heutigen Standort am Osnabrücker Hafen. Eine moderne Werkshalle, eine eigene Teststrecke sowie ein Bürogebäude und Erweiterungsflächen verhalfen dem Unternehmen zu einer Marktexpansion. In den 80er und 90er Jahren festigte Rawie so trotz des seinerzeit nachlassenden Schienenverkehrs seine Stellung. Maßgeblich mitverantwortlich für den Aufstieg des Unternehmens waren seit dieser Zeit Jost Joachim Fründ, der Enkel Franz Rawies und schließlich auch Renate Högermann, welche das Unternehmen gemeinsam durch turbulente Zeiten steuerten und zu einem am Weltmarkt führenden Hersteller von Gleissicherungssystemen und Schrankenanlagen machten.06AUG